Weintipps zu Wild
Keine Massenhaltung, völlig natürliche Lebensbedingungen - Wildfleisch ist ein Leckerbissen seit alters her. Das Leben in freier Natur ermöglicht uns Menschen den Genuss von feinstem Fleisch, arm an Fett und Bindegeweben, zartfaserig und so kalorienarm und reich an Mineralien. Da es nur saisonal zu haben ist und strengen Hygienevorschriften unterliegt, ist es gerne etwas teurer - aber eben eine Delikatesse. Ob Sie größere Tiere wie Reh, Rot- und Schwarzwild, oder Kleinwild wie Kaninchen und Feldhase genießen möchten - die Tafel der Natur ist reich gedeckt.
Welcher Wein passt zu Wildgerichten?
Nun lassen sich aus den Schätzen des Waldes unzählige Speisen zubereiten: mit Wacholder geräucherter Wildschweinschinken oder Mettwurst zum Beispiel. Hier möchte ich mich auf die Braten, Steaks und Ragouts konzentrieren, also vollwertige Gerichte. Wildfleisch ist bekannt für einen - je nach Art - mehr oder weniger intensiven Eigengeschmack. Deshalb wird es gerne auch mit geschmacksintensiven Zutaten zubereitet. Wacholder, Lorbeer, Thymian, um nur einige zu nennen. Dazu noch andere Früchte des Waldes wie Beeren, Pilze oder Kastanien. Gemeinsam in Topf oder Pfanne entwickeln sich daraus - gerne mit einem Schuß Wein - die typischen Düfte und Geschmäcker für Rehragout, Hirschbraten, Hase im Pfeffer und Viele mehr. Grundlegend kann man sagen: bei dunklem Wildfleisch empfiehlt sich ein dunkler Wein.
Weißweine harmonieren überraschend gut zu Wildkaninchen, Feldhase und Wildschwein
Keine Regel ohne Ausnahme: Versuchen Sie zu Wildkaninchen und Feldhase gerne einen Riesling! Sie werden sehen - das funktioniert hervorragend. Vor allem, wenn Sie das Fleisch mit eher leichten Zutaten kombinieren. Zum Beispiel den Hasen mit Zitrone und Rosmarin würzen oder das Wildschwein mit grünem Spargel. Dann darf der Riesling als Auslese sogar gerne besondere Süße mitbringen.
Weine zu dunklen Ragouts und Gulasch
Bei Feldhasen und Kaninchen ist es eher die Zubereitungsart, die über den begleitenden Wein entscheidet. Bei Hase im Pfeffer spielt Rotwein ja bereits beim Kochen eine Rolle. Auch beim Hasenragout empfehlen sich rote Cuvées von der Rhône oder aus dem Roussillon. Empfehlung: Pierre Cros Les Barthas
Auch bei Hirschgulasch oder Wildschwein-Schmorgerichten, oder auch Rotwild-Rouladen sind fruchtig-würzige Weine ein Treffer. Ob es nun ein Blaufränkisch oder Zweigelt wird oder doch etwas aus der Mittelmeerregion, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen.
Ausgesuchte Wein für edle Reh- und Rotwildbraten
Der klassische Rehrücken, Medaillons vom Hirsch, Filets und Rollbraten sind Gerichte, die Könnerschaft in der Küche verlangen. Da sollte der Wein wirklich gut passen. Reichen Sie zum feinaromatischen Rehfleisch doch einen Burgunder Pinot Noir. Rehleber oder Hirschsteaks erfahren mit einem Cabernet Franc oder einem Nebbiolo eine tolle Ergänzung durch die Nuancen von Kirschen, Lakritz oder Schokolade. Servieren Sie stattdessen eine deftige Rehkeule, würde ich zu einem kräftigen Syrah greifen, der die intensiven Röstaromen und Kräuter souverän begleitet.
Filets vom Hirsch oder auch Rollbraten vom Rotwild sind keine leichten Gerichte. Ihre geschmackliche Komplexität ist wie gemacht für einen trockenen Bordeaux.
Top-Empfehlungen:
Pinot Noir: Bachelet Marange 1er Cru
Syrah: Pierre Cros Les Aspre
Cabernet Franc: Raffault Chinon Le Puy
Nebbiolo: La Rachilana Barolo
Bordeaux: Château Gaby